REVIEW: TR/ST „The Destroyer – 2“

Wenige Monate nach «The Destroyer – 1» komplettiert TR/ST sein zweiteiliges Werk mit dem gedankenversunkenen «The Destroyer – 2».

Hat sich eigentlich jemals jemand die Frage gestellt, warum die meisten Schwulenikonen Frauen sind? Ein insofern interessanter Fakt, als es doch auch unzählige männliche Kollegen gäbe, die diese Rolle bekleiden könnten. Und trotzdem dominieren Madonna, Mariah Carey und Cher das schwule Popgeschehen. Einer, der aufgrund seiner queeren Ausstrahlung mindestens genauso gut geeignet wäre, ist der aus Toronto stammende Robert Alfons. Mit seinem düsteren Elektro -Pop-Projekt TR/ ST eroberte er den musikalischen Underground wie im Sturm. Seine Songs avancierten über Nacht von discotauglichen Nummern zu gefeierten Hymnen. In aller Herren Länder wird TR/ST seitdem für sein Talent geschätzt, melodische Hooks, dröhnende Beats und teils verzerrte Gesangspassagen zu einem mitreissenden Ganzen zu vereinen. Nachdem im April der erste Teil seines geplanten Doppelalbums «The Destroyer» erschien, folgt nun das entschleunigte Finale. «The Destroyer – 2» umfasst acht Titel, die den Sand, den ihr Vorgänger aufgewirbelt hat, wieder zur Ruhe kommen lassen. Jedes Stück für sich genommen fungiert dabei als Kleinod meisterlicher Finesse. Wieder einmal ist es TR/ST gelungen, mit seiner speziellen akustischen Handschrift Geschichten festzuhalten, die in ihrer Erzählkraft unumstösslich sind. Das dürfte nicht nur Fans des Kanadiers überzeugen, sondern auch alldiejenigen, die Herz und Verstand gern an technoide Klangwelten verlieren.

Diese Review erschien in der aktuellen Printausgabe des Mannschaft Magazins.

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