REVIEW: WILLOW „lately I feel EVERYTHING“

Ambitionierter Star-Nachwuchs: WILLOW haut mit „lately I feel EVERYTHING“ ordentlich auf die Pauke.

Als Kind prominenter Eltern hat man es nicht unbedingt leicht. Vor allem dann nicht, wenn man karrieretechnisch einen ähnlichen Weg wie Mutter oder Vater einschlägt. Vergleiche, Druck und wertende Kommentare seitens der Öffentlichkeit sind nur einige der typischen Fallstricke, die das Selbstbild zu Fall zu bringen drohen. Doch was hilft? Im besten Fall das wortwörtlich in die Wiege gelegte Talent, das über jedweden Zweifel erhaben ist, und Kontakte, die Türen öffnen, wo sie manch anderem gegenüber verschlossen geblieben wären. 
Willow Smith aka WILLOW hat mit Will und Jada Pinkett Smith auf beiden Seiten ihres Stammbaums hochkarätige Entertainer vorzuweisen. Entertainer, die sich nie davor gescheut haben, ihre Sprösslinge dem medialen Rampenlicht auszusetzen. Schon seit frühsten Kindertagen ist die Tochter des „Prinzen von Bel-Air“ in Film und Fernsehen zu sehen gewesen und veröffentlichte im Alter von gerade einmal 14 Jahren ihre Debüt-EP „3“. Seitdem ist die Diskografie der heute 20-Jährigen stark gewachsen. Nach „Ardipithecus“ (2015), „The 1st“ (2017), „Willow“ (2019) und „The Anxiety (2020)“ folgt mit „lately I feel EVERYTHING“ ein Punk-Pop-Album, welches von E-Gitarren, rotzigen Gesängen und großer Dramatik beherrscht wird. Genialität und Trivialität halten sich dabei die Waage. Während große Teile der LP  – allem voran Stücke wie „XTRA“, „don’t SAVE ME“, „naïve“ und „4ever“) – durch stilistische Raffinesse zu begeistern wissen, wirken andere Parts (zum Beispiel „t r a n s p a r a n t s o u l“ und „Gaslight“) unausgereift und platt. Wie ausgenudelter Teenage-Garage-Rock à la Avril Lavigne. Und tatsächlich ist genau die als Feature-Gast auch für einen der absoluten Tiefpunkte auf „lately I feel EVERYTHING“, den Track „GROW“, mitverantwortlich. Unter’m Strich hat WILLOW jedoch ein mehr als passables Album vorgelegt, das durchaus Neugier weckt, sich weiter mit dem Smith-Emporkömmling zu beschäftigen.

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