REVIEW: Aurora „Infections Of A Different Kind – Step 1“

Zwar gibt es leichte Abzüge in der B-Note, doch schafft es auch Auroras Zweitwerk „Infections Of A Different Kind – Step 1“, Spannungsbögen aufzubauen, die den Hörer fesseln und sein Bedürfnis nach ausgereifter klanglicher Unterhaltung befriedigen.

Mit gerade einmal 22 Jahren eine Karriere wie die von Aurora Aksnes vorweisen zu können, das schaffen die wenigsten. Doch schien der Aufstieg der Norwegerin von Beginn an unaufhaltsam und nun funkelt sie wie ihr Namenspate, das Nordlicht, am Pophimmel. Ihr Debüt „All My Demons Greeting Me As A Friend“ verkaufte sich rund 500000 Mal und erzielte über 2 Millionen Streams. Hinzukam der Riesenerfolg der Single „Running With The Wolves“, die zur Untermalung eines TV-Spots verwendet wurde. Beeindruckend. Die Weichen für eine vielversprechende Zukunft waren also gestellt. Nun gilt es, mit Album Nummer zwei Fahrt aufzunehmen und nicht als Eintagsfliege zu enden. Was ihr Handwerkszeug betrifft, so kann sich Aurora dabei sowohl auf eine einprägsame Stimme als auch auf ihr Talent als Songschreiberin verlassen – mit dem sie übrigens auch schon Künstler wie die Eurovision-Sensation Lena von sich überzeugte. „Infections Of A Different Kind – Step 1“ ist ein zweigeteiltes Album. Im ersten Teil setzt es auf eingängige, wenig überraschende Popsongs, die klaren Mustern folgen und aktuelle Hörtrends bedienen. Wer bisher immer von der Andersartigkeit Auroras angetan war, den dürfte das ein wenig enttäuschen. Der Track „All Is Soft Inside“ läutet dann aber gegen Mitte der Platte eine kleine Revolution ein. Wesentlich akzentuierter und innovativer als der Auftakt von „Infections Of A Different Kind – Step 1“ erforschen Stücke wie „Churchyard“ oder „Soft Universe“ das Entwicklungspotenzial Auroras – und das ist noch lange nicht ausgeschöpft.

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