REVIEW: Aldous Harding „Designer“

Wer hätte gedacht, dass dem beklemmenden „Party“ (2017) ein derart lichtdurchflutetes Album wie „Designer“ folgen würde? Aldous Harding vermag deutlich mehr Klischees zu bedienen, als einzig das der exzentrisch verkopften Songwriterin.

In beachtlichem Tempo hat sich Aldous Harding in die Herzen zahlreicher Fans gespielt und wird mittlerweile sogar schon als eine Art zweite PJ Harvey gehandelt. Die Lobeshymnen, die auf die gebürtige Neuseeländerin entfallen, unterstreichen ihre Relevanz im aktuellen musikalischen Geschehen. Selten ist sich die Kritik derart einig gewesen: Aldous Harding hat das Potenzial, ganz groß zu werden. Vielleicht mag diese Überzeugung der Tatsache geschuldet sein, dass die Ende Zwanzigjährige, ungeachtet jedweder Eitelkeiten, ihre Kunst konsequent auf allen Ebenen zelebriert – von ihren Songs über die dazugehörigen Videos bis hin zu ihren Auftritten. Sie scheint stets zu hundert Prozent mit dem verbunden zu sein, was sie tut. Und genau das macht auch die Faszination ihres dritten Studioalbums „Designer“ aus. Die Platte lebt von ihrer Wahrhaftigkeit. Unaufgeregt und authentisch bietet sie eine Alternative zu all dem verschnörkelten Folk-Pop, der seit Jahren die Radiostationen überflutet. Mit wenigen, ausgewählten Mitteln – Gitarre, sparsam pltzierten Bläsern, Schlagzeug und Klavier – entwirft Aldous Harding eine eindrückliche Szenerie. Eine wunderbar leichtfüßige, in ihren Botschaften jedoch nie abgedroschene, Übersichtsarbeit über das Leben und seine Facetten.

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