„In Love With The Demons” von Angela Aux erinnert uns daran, dass wirklich gute Musik kein überfrachtetes Beiwerk benötigt, um zu begeistern.
Wir alle schleppen unsere sprichwörtlichen Rucksäcke mit uns herum. Unsere eigenen Dämonen. Dinge, die unbearbeitet sein mögen, die uns einholen und den Schlaf rauben. Dinge, die uns zweifeln lassen, ob wir gut sind, so wir sind. Dinge, die es anzunehmen und zu umarmen gilt, statt fortwährend gegen sie zu kämpfen. Das jedenfalls fordert Florian Kreier aka Angela Aux, wenn man dem Titel seiner neuen Platte „In Love With The Demons“ glauben darf. Mit der Lässigkeit eines James Dean und der Präsenz eines Bob Dylan zieht Kreier weite Kreise durch Folk, Indie und Pop. Dabei macht er eine gewohnt gekonnte Figur. Wie nur wenige deutsche Songwriter versteht es der Bayer, unaufgeregt aufregend zu sein. Die Songs auf „In Love With The Demons“ strotzen vor klanglicher Raffinesse, brauchen aber keine aufgeplusterten Effekte, um ihre Wirkkraft zu entfalten. Klare Linien, spannende Melodien und ein prägnanter Gesang, darauf setzt Angela Aux und liegt damit goldrichtig. Sich in erster Linie auf sein Kompositionsgeschick zu verlassen und damit die eigene Angriffsfläche zu vergrößern, zeugt nicht nur von Kreiers künstlerischem Mut, sondern auch von einer Aufrichtigkeit, die man in den Werken vieler Kollegen leider nur allzu vergeblich sucht.
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