Kurz bevor das Sommerloch die gewohnte musikalische Durststrecke mit sich bringen wird, veröffentlicht Jesca Hoop noch schnell einen ernstzunehmenden Anwärter auf die Folkplatte des Jahres: „Stonechild“.
Wenn es in Großbritannien einen Mann gibt, der wie gemacht dafür zu sein scheint, sich aufstrebenden Musikerinnen anzunehmen und ihnen ihr volles Potenzial zu entlocken, dann ist das zweifelsohne John Parish. Immerhin war er es, der die Karrieren von PJ Harvey oder Aldous Harding maßgeblich anschob. Für die Arbeit an ihrem neuen Studioalbum „Stonechild“ begab sich auch Jesca Hoop in die Arme des bekannten Produzenten. Eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. „Stonechild“ ist ein akustisches Wunderwerk erster Güte. Ein Album, das für etliche Ahs und Ohs sorgen wird, indem es auch nach dem hundertsten Hören noch kleine Details bereithält, die zuvor vielleicht unbeachtet geblieben sein mögen, sich plötzlich aber in den Vordergrund kämpfen und zu den wahren Highlights innerhalb der Kompositionen avancieren. Gemeinsam mit Parish gelang es Hoops, ihre archaisch-esoterischen Songskizzen mit Leben zu füllen und ihren Texten ein würdiges Beiwerk zur Seite zu stellen. Typisch für die Produktionen von Parish kommt der Stimme seines Schützlings die zentrale Rolle zu und wird durch ausgewählte Akzentuierungen gekonnt in Szene gesetzt.
Wenn es in einem Text um eine Platte einer Künstlerin hauptsächlich um den Produzenten geht, dann ist das schlichtweg sexistisch. Vielleicht sollte Martin da mal überlegen, ob er den Fokus da nicht falsch gesetzt hat.
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Eine wertvolle Anmerkung! Danke. Wichtig ist aber, dass das nicht die zugrunde liegende Intension war.
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