REVIEW: CocoRosie „Put The Shine On“

„Put The Shine On“ ist seit „Grey Oceans“ (2010) das mutigste Werk aus der Experimentalschmiede CocoRosies. Erneut ist es den Casady-Schwestern gelungen, eine LP vorzulegen, bei der man jedem einzelnen Track mit Aufregung im Bauch entgegenfiebert.

Schon zu Beginn ihrer Karriere, Anfang des neuen Millenniums, stellten Sierra und Bianca Casady den Musikkosmos auf den Kopf. Und zwar mit dem ungewöhnlichen Ansatz, Folk, Operngesänge, Pop, Hip-Hop und Electro zu einem großen Ganzen verschmelzen zu lassen. Quasi über Nacht revolutionierten die Schwestern so mehrere Genres und setzten wegweisende Impulse für viele ihrer Kollegen. Heute, fast 20 Jahre später, steht ihr gemeinsames Projekt CocoRosie noch immer für Innovation und Andersartigkeit. Da es kaum vergleichbare Acts gibt, muss sich ein jedes CocoRosie-Album einzig und allein an seinen Vorgängern messen lassen. Während „Heartache City“ (2015) dabei weniger gut abschnitt, da es der Platte ein wenig an Profil fehlte, kann der Nachfolger „Put The Shine On“ erstmals wieder mit wirklichen Überraschungen aufwarten. Seien es die grölenden E-Gitarren im Track „Smash My Head“, die lässige Coolness, die „Hell’s Gate“ beherrscht, oder der kristallene Grundton von „Burning Down The House“ – eine überarbeitete Version ihrer Kollaboration „Smoke ‚em Out (feat. ANOHNI)“ aus dem Jahre 2017. Das siebente Studioalbum der Amerikanerinnen bietet Abwechslung und versteckt sich nicht hinter altbewährten Erfolgsrezepten. Schrill und bunt entfaltet sich ein Potpourri mannigfaltiger akustischer Spielarten. Ein Potpourri, das daran erinnert, mit welcher Begabung die beiden Frauen gesegnet wurden. „Put The Shine On“ lässt auf eine vielversprechende Zukunft CocoRosies hoffen.

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