Songs mit Charakter: Arlo Parks hat verschiedenste Erlebnisse aus ihrer Jugend untrennbar mit den Stücken ihres ersten Albums „Collapsed In Sunbeams“ verwoben.
Arlo Parks – ein Name, der schon beim Aussprechen auf der Lippe ploppt. Hinter den neun Buchstaben verbirgt sich jedoch weit mehr als nur ein generischer Nachwuchsstar aus dem britischen Empire. Nämlich ein echtes Role-Model für eine ganze Generation missverstandener Teenager. Aufgewachsen im Süden Londons spürte Parks schon früh, dass sie nicht wirklich in die ihr zugedachten Rollen passen wollte. Schwarz mit Multikulti-Hintergrund, mehr Tomboy als typisches Mädchen und dann auch noch interessiert an den Helden der Rockgeschichte statt den Popsensationen des neuen Millenniums. Wo manch einer aufgrund der damit verbundenen Reibungsflächen vermutlich zerbrochen wäre, machte Parks eine Tugend daraus und nutzte das sie umgebende Spannungsfeld als Kreativquelle für ihre Kunst. Offen und unverblümt blickt die 20-Jährige nun innerhalb der zwölf Tracks ihres ersten Longplayers auf ein nicht immer einfaches Heranwachsen als bisexuelle junge Frau zurück. Was ihre musikalische Ausrichtung angeht, verwehrt sich Arlo Parks auf „Collapsed In Sunbeams“ dabei jedweden Klischees – was hätte man auch anderes erwartet. Statt R’n’B à la Alicia Keys oder Beyoncé präsentiert sie ein sanftes Alternative-Soul-Gemisch mit Folk- sowie Dream-Pop-Referenzen und einer Leichtigkeit, die die Gedanken dazu ermutigt, abzuheben. Abzuheben in Höhen, in denen Parks „Sonnenstrahlen“ tatsächlich für eine Art Kollaps sorgen. Aber einen von der entspannten Sorte.
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