REVIEW: Arca „kiCK iiiii“

Last but not least: Arca schließt mit „kiCK iiiii“ ihre intime Selbstoffenbarung ab und präsentiert sich erneut als eine der atemberaubendsten Künstler*innen der jüngeren Moderne.

Aller guten Dinge sind manchmal fünf. Nachdem Arca in den letzten Wochen Stück für Stück enthüllt hatte, dass ihrem 2020er „KiCk i“ am 03.12.2021 nicht eins, sondern gleich drei Alben folgen würden, gab es am Veröffentlichungstag eine letzte Überraschung: „kiCK iiiii“, das sanfte Finale ihrer Identitäts-Pentalogie. Noch reduzierter als „kick iiii“ wirkt „kiCK iiiii“ wie ein zarter Epilog. Unaufgeregt, verletzlich. Geprägt von Pianospiel und Synthesizern. Die zwölf Tracks, die zu großen Teilen instrumental gehalten sind und nur an wenigen Stellen durch Sprechpassagen oder opereske Gesänge ergänzt werden, stehen für die nachdenklichen Seiten der Venezolaner*in. Wenn „kiCK iiiii“ auch nicht die – im wahrsten Sinne des Wortes – aufregendste LP innerhalb der KICK-Reihe sein mag, ist sie doch die, die am zugänglichsten erscheint. Man ist dazu eingeladen, nach der Euphorie und des Rauschs der Vorgänger tief durchzuatmen, zur Ruhe zu kommen und sich einmal mehr an der stilistischen Vielfalt Arcas zu erfreuen. Diese erinnert doch stark an die Genialität von Aphex Twin, der es nicht minder schlecht versteht, seine Musik irgendwo zwischen kreischendem Industrial-Punk und neoklassischem Downtempo zu verorten. 

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