REVIEW: Neneh Cherry „The Versions“

Die weibliche Alternative-Elite applaudiert Neneh Cherry, indem sie Teile ihres Backkatalogs neu vertont.

Es hätte ein Best-Of-Album wie viele andere werden können, nur ist Neneh Cherry eben nicht wie viele andere. Statt sich darauf zu konzentrieren, eine reine Auswahl ihrer größten Hits aneinanderzureihen, entschied sich die Schwedin, lieber in ihrem Umfeld herumzufragen, wer Lust habe, sich an Neuinterpretationen von Evergreens wie „Buffalo Stance“, „Manchild“ oder „Woman“ zu versuchen. Das Echo war gewaltig, was nicht verwundert, wenn man bedenkt, wie wichtig die 58-Jährige für die Musikgeschichte, den Trip-Hop aber auch als Vorbild für weibliche Künstler*innen im Allgemeinen war und ist. Und Cherry wäre keinesfalls Cherry, wenn sie dem zuletzt angeführten Punkt nicht besonders viel Beachtung zukommen lassen würde. Um ein klares Female-Empowerment-Statement zu hinterlassen, beschränkte sie ihre Anfrage rein auf Kolleg*innen und tat dies auf die denkbar inklusivste Weise. Neben Langzeitbuddy Robyn, Pop-Sensation Sia, DJane Honey Dijon oder den Nachwuchstalenten Mapei, Seinabo Sey, Sudan Archives, Kelsey Lou, Jamilia Woods und Greentea Peng sind unter anderem auch die trans Musikerin ANOHNI sowie Cherrys ebenfalls als Songwriterin tätige Tochter TYSON zu hören. Genauso divers und vielfältig wie die Liste an Feature-Gäst*innen präsentiert sich auch die musikalische Ausgestaltung von „The Versions“. Electro und Rock reichen Soul und R’n’B die Hand. Was dabei jedoch alle Tracks eint, ist die unsagbare Lust am Werk Neneh Cherrys. Eine schönere Verneigung vor diesem hätte man sich nicht vorstellen können.


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