Will Sheffs erstes Soloalbum „Nothing Sepcial“ rührt an, weil es gar nicht erst versucht, etwas zu sein, das es nicht ist.
Kaum etwas wird noch dem Zufall überlassen. Unsere Lebenswirklichkeiten scheinen wie am Reißbrett entworfen, Algorithmen steuern mit Zustimmung unsere Geschmackspräferenzen, Meinungen lassen wir stärker von der Beliebtheit beim Gegenüber als von tiefen Überzeugungen abhängen und die Frage danach, ob unser Geist eigentlich frei sei, wirkt fast schon lächerlich. Doch wozu das alles? Vielleicht weil wir uns nach Beständigkeit und Sicherheit statt Aufregung und Revoluzzertum sehnen. Weil wir lieber unsere Autonomie aufgeben, als für sie kämpfen zu müssen. Und doch gibt es Momente, in denen uns das Schicksal den Boden unter den Füßen wegreißt und uns ungefragt einem Krieg aussetzt. Jeder, der einmal einen geliebten Menschen verloren hat, weiß, dass sich das Leben nicht zähmen lässt, dass vermeintlich festgeschriebene Gesetzmäßigkeiten binnen Sekunden durchbrochen werden können. Nur steckt in all der Verzweiflung und dem Leid, die damit einhergehen, auch das, was man landläufig als Authentizität bezeichnet. Gefühle, die unfiltriert an die Oberfläche dringen und uns daran erinnern, dass Mensch zu sein mit Unberechenbarkeit verbunden ist. Diese Erfahrung musste auch Will Sheff, Frontmann der Indie-Rockband Okkervil River, machen. Zu Beginn der Pandemie verstarb sein langjähriger Freund Travis Nelsen, der auch als Drummer bei Okkervil River tätig war. Dieser Verlust hinterließ eine große Leere und begleitete Sheff stark bei den Arbeiten an seinem Solo-Debüt „Nothing Sepcial“. Der 46-Jährige hat viele der Geschichten, die er mit Nelsen verbindet, in den Texten seiner Songs verbaut, sodass die Erinnerung an ihn in sämtlichen Stücken mitschwingt und der Platte einen durchaus sentimentalen Grundton verleiht. „Nothing Special“ ist aufrichtig, ungeschliffen und flüchtig. Pur im besten Sinne. Eingebettet in einen rockig-folkigen Sound erlaubt Sheff es seiner Stimme, hier und da zu brechen, statt durchgehend Stärke auszustrahlen. So hat er die Möglichkeit, zu atmen und der Trauer in seinem Herzen Luft machen kann. Das verleiht dem Album etwas Besonderes, das bei all dem Kalkül der Musikbranche als Wirtschaftszweig oft verloren geht. Es wirkt menschlich.

GEWINNSPIEL
Wir verlosen ein Vinyl-Exemplar von „Nothing Special“, das uns unsere Freunde von PIAS] Germany zur Verfügung gestellt haben. Um zu gewinnen, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.
Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und kommentiert den dort befindlichen Gewinnspiel-Post mit „Ich brauche Musik auf die Ohren!“.
Möglichkeit 2: Folgt uns bei Instagram und kommentiert den dort befindlichen Gewinnspiel-Post mit „Ich brauche Musik auf die Ohren!“.
Möglichkeit 3: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff „Nothing Special“ und dem Inhalt „Ich brauche Musik auf die Ohren!“ an kontakt@einenhabichnoch.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)
Teilnahmeschluss ist der kommende Sonntag, der 09.10.2022. Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall. Unsere Preise verschicken wir nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!
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