Back im Business: M.I.A. legt endlich ihr lang ersehntes neues Album „MATA“ vor und tut dies mit einem Knall, der noch eine gute Weile nachhallen dürfte.
Um die von ihr empfundene Zensur der Industrie zu tadeln und ein Zeichen für Selbstwirksamkeit zu setzen, verkündete M.I.A. im Jahre 2018 fortan keine Musik mehr veröffentlichen zu wollen. Fans und Kritiker zeigten sich entsetzt, wurde die Britin mit tamilischen Wurzeln doch für ihren avantgardistischen, genreübergreifenden Stil gefeiert und war zum unverzichtbaren Gegenentwurf zu dem eintönigen Mainstreamgedudel, das vor allem die Radios der westlichen Welt beherrscht, geworden. Glücklicherweise hat Mathangi Arulpragasam, wie M.I.A. mit gebürtigem Namen heißt, ihre Worte nicht in Stein gemeißelt. Und so verdichteten sich Stück für Stück die Zeichen, dass neue Songs im Anmarsch seien. Bereits im letzten Jahr kündigte Arulpragasam schließlich an, dass es entgegen früherer Aussagen ein sechstes Album geben und dass dieses „MATA“ heißen würde. Wann es aber genau erscheine, behielt die Rapperin bis zum Schluss für sich. Letzten Freitag fiel die LP dann aber schlagartig wie von Himmel. Somit ist sie offiziell zurück, die Herrin des feministisch aufgeladenen Crossover-Sounds, der neben Ethno-Elementen, vor allem Dance, Hip-Hop und Pop in sich vereint. „MATA“ bietet alles, was man von der 47-Jährigen erwartet und dank der fünf Vorgängeralben auch in gewisser Weise gewohnt ist. Eingängige Hooks, Beats, die den Puls des Lebens in sich tragen, und natürlich jede Menge akustische Experimente. Die 13 Songs sind kurzweilig und lassen schnell das Fernweh im Herzen keimen, zeigen sie doch, wie divers Tracks klingen, wenn man nur an unterschiedlichen Orten diesen Planeten nach den passenden Zutaten sucht.

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