„Ich will da nicht hin! Geht doch alleine auf das doofe Konzert! Warum kann ich nicht einfach mal zuhause bleiben?“
Als Kind klassikbegeisterter Eltern hat man es unter Umständen nicht leicht. Im schlimmsten Fall wird man kontinuierlich in verschiedene Konzerthäuser geschliffen, um von Brahms über Bach bis zu Mozart all die Werke großer Meister zu hören, die die musikalische Hochkultur zu bieten hat. Das kann derart strapaziös sein, dass wahre Traumata zurückbleiben. Manchmal passiert es aber auch, dass man nach Jahren der Folter zu dem unerwarteten Schluss gelangt, dass die Beharrlichkeit der Erziehungsberechtigten eventuell auch für etwas gut war und einen Samen gepflanzt hat, dessen Früchte man erst mit fortgeschrittenem Alter zu ernten vermag. Und plötzlich sitzt man versöhnt neben Mutter und Vater auf dem Stuhl eines großen Philharmoniesaals und erfreut sich an dem Schauspiel, das sich weiter vorn auf der Bühne abspielt.
Es ist Komponisten wie dem Hamburger Johannes Motschmann zu verdanken, dass wir bei E1NEN HAB ICH NOCH neben zeitgenössischer Musik auch immer wieder Streifzüge in Richtung Klassik unternehmen. Er und seine Kollegen haben uns einen Zugang zu dem oft als antiquiert geltenden Genre aufgezeigt, den wir regelmäßig nutzen, um unsere Hörgewohnheiten neu auszubalancieren. Jüngst mit Hilfe des Fusionswerkes „Facets Of Infinity“ – einer Kollaboration zwischen Motschmann, der Solistengruppe SPARK und dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester, unter der Leitung von Sebastian Weigle.
Man stelle sich die Zusammenarbeit wie folgt vor. Die Blaupausen und Konstruktionspläne der einzelnen Teile von „Facets of Infinty“ stammen aus der Feder Motschmanns. Sie bilden die Basis für „I Facets Of Infinity“, ein Konzert, das in fünf Segmente unterteilt ist, sowie die seperaten Tracks „II Interlude“ und „III Darkness And Silence“. Eine erste Kolorierung übernehmen Dirigent Sebastian Weigle und sein 100 Mann starkes Orchester. Eindrucksvoll und mit größter Leidenschaft sorgen sie für die Stimmungen im Hintergrund. Sie schenken dem Hörer eine Art unaufdringliche Kontur, die aber auch gewaltig anwachsen kann, wenn es gewünscht ist. Die fünf Mitglieder von SPARK fungieren derweil als Hauptakteure im Geschehen. Ihre Instrumente und ihr Spiel sind es, die im wahrsten Sinne des Wortes den Ton angeben. So enthüllen sie Takt um Takt die Motive und Melodiebögen, die sich Motschmann erdacht hat und die in ähnlicher Form auch schon auf seinem Werk „Electric Fields“ zu hören waren – wenngleich in einem deutlich futuristischeren Gewandt. Einem, das aber auch auf „Facets Of Infinity“ hier und da zu erahnen ist, besonders bei „II Interlude“ und dem Finale „III Darkness And Silence“, zwei verträumten von Synthesizern durchtränkten Stücken. Der Konzertteil hingegen ist deutlich energetischer, teils sogar ein wenig hysterisch. Der Kontrast, der sich daraus ergibt, lässt vielleicht sich am besten anhand des Zyklus eines Gewitters illustrieren. Zuerst ziehen schwere Wolken auf, die Luft wird drückender („Choral“), beginnt zu knistern („Moderato“) und erste Regentropfen fallen („Andante“). Kurz darauf holt der Himmel noch einmal tief Luft, sodass eine bedrohliche Stille entsteht („Pìu Lento“), bevor er sich mit aller Kraft entlädt („Rondo“) – im Fall von „Facets Of Infinity“ in tosendem Beifall des Publikums gipfelnd. Es folgt die Ruhe nach dem Sturm („II Interlude“ und „III Darkness And Silence“) sowie die Gewissheit, dass in jedem Ende auch immer ein neuer Anfang liegt.
Johannes Motschmanns und SPARKs „Facets Of Infinity“ bricht mit den Gewohnheiten der Klassik, um sich im nächsten Moment wieder mit ihnen zu versöhnen. Eine Dualität für die Sinne.
GEWINNSPIEL
Um ein CD-Exemplar von Johann Motschmanns und SPARKs „Facets Of Infinity“ zu ergattern, das uns Neue Meister zur Verfügung gestellt hat, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.
Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto.
Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff „Facets Of Infinity“ an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)
Teilnahmeschluss ist der kommende Montag, der 17.07.2017.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall. Wir verschicken unsere Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!
Weitere Infos zu Johannes Motschmann gibt es hier:
Offizielle Website | Facebookseite | Soundcloud
Weitere Infos zu SPARK gibt es hier:
Offizielle Website | Facebookseite | Youtube | Soundcloud
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