Von einem Ende der Welt zum anderen. Sarah Blasko ist in Bewegung. Um ihr neues Album „Depth Of Field“ zu promoten und es dem Publikum live vorzustellen, reist die Australierin rund um den Globus. Auch Berlin stand dabei auf dem Plan. Am letzten Samstag performte sie dort ein gewohnt mitreißendes Konzert. Wir haben ihr vorab ein paar Fragen gestellt und sie zudem von unserem talentierten Fotografen Sven Serkis ablichten lassen.
Sarah, wie geht es dir?
„Gerade bin ich ein bisschen müde. Es fällt mir schwer, ins Bett zu gehen, weil ich einen Jetlag habe. Ich bin in New York City, was es zumindest ein wenig mehr exotisch macht.“
Wenn du zurück auf deine bisherige Karriere schaust, was war bisher dein größtes Highlight?
„Ich glaube, mit einem Orchester in der Oper in Sydney aufzutreten. Es war emotional, furchterregend und belebend zugleich. Meine ganze Familie und meine Freunde waren dort. Es fühlte sich an, als würde ich träumen.“
Welche Ziele hast du für deine Zukunft?
„Mir selbst treu zu bleiben und hoffentlich einen Bond-Song zu schreiben.“
Gab es Momente, in denen du Angst hattest, du könntest mit deiner Kunst eventuell nicht mehr genug verdienen, um deine Miete zu zahlen?
„Ich schätze, ich habe nie wirklich angenommen, ich könne mit dem Musik machen meine Miete zahlen, weswegen es eigentlich eher erstaunlich war, dass das bisher funktionierte. Wenn ich weiterhin das tun kann, was ich liebe und damit auch noch meinen Lebensunterhalt verdiene, dann bin ich ein sehr glücklicher Mensch. Als ich damals anfing, hatte ich nebenher mehrere Jobs gleichzeitig. Wenn ich nun zurückschaue, tue ich das sehr liebevoll. Sicherlich gab es einfachere Zeiten für Musiker, aber ich kann derart viele spannende Dinge tun, dass ich die Zeit nicht zurückdrehen möchte.“
Wie nimmst du die Veränderungen in der Branche und im Konsumverhalten der Hörer insgesamt wahr?
„Es kann sehr deprimierend sein, Künstlern dabei zuzusehen, wie sie sich selbst und ihren Charakter auf eine Art und Weise verkaufen, wie ich es zuvor noch nie erlebt habe. Mir gefällt das überhaupt nicht. Ich versuche, mich nicht davon beeindrucken zu lassen und weiter das zu machen, was ich eben mache. Da ich der Meinung bin, dass alles zyklisch verläuft, glaube ich auch, dass alles seinen Anfang und sein Ende hat. Es gibt wenig wirklich Neues unter dieser Sonne.“
Du hast eine unglaublich eingängige und unverwechselbare Stimme. Welche Sänger schaffen es denn bei dir, Gänsehaut zu verursachen?
„Danke! Kate Bush, Geoffrey Gurrumul Yunupingu, Thom Yorke, Cat Power, Aretha Franklin, Stevie Wonder, Björk und David Bowie.“
Wie war es für dich, „Depth Of Field“ aufzunehmen?
„Das war sehr erfüllend und eine wirklich Spaß bringende Erfahrung. Ich produzierte und arbeite mit einigen meiner besten Feunde.“
Was für Geschichten erzählst du auf dem Album?
„Es geht darum, was unter der Oberfläche beziehungsweise hinter der Fassade der Menschen liegt. Außerdem behandelt die Platte auch, die Natur der Urteilsbildung, wie sie sich verändert und dass sie auch immer davon abhängt, aus welcher Perspektive man etwas betrachtet.“
Deine Sound und die Ästhetik deiner Videos scheinen zunehmend von früheren Dekaden wie zum Beispiel den Achtzigern beeinflusst zu sein. Wieso?
„Mich beeinflussen viele Dinge, aber ich glaube, mir haben es vor allem die Sachen angetan, die in der Vergangenheit gut gemacht worden sind. Deswegen stellen sie oft eine Inspiration für mich da.“
Wir freuen uns, dass wir dein Berlinkonzert präsentieren durften. Wie ist es für dich, nach Europa zu kommen?
„Ich liebe es, nach Europa zu kommen und hier für die Leute zu spielen. Sie sind oft sehr respektvolle Zuhörer, die dem Künstler ihren Tribut zollen. Das australische Publikum ist etwas geräuschvoller, aber ich liebe es auch.“
Unser Fotograf hat ein paar Bilder von dir gemacht. Was denkst du, wenn du Bilder von dir selbst siehst?
„Je älter ich werde, umso schwieriger wird das, muss ich zugeben. Mir gefallen Fotos dann am besten, wenn sie etwas einzufangen in der Lage sind, das ich mit meiner Musik ausdrücken möchte, oder wenn sie ein ehrliches Abbild meiner zeigen.“
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