REVIEW: 5K HD „High Performer“

Mit „High Performer“ führen uns 5K HD einmal mehr auf eine falsche Fährte und haben eine LP eingespielt, die, gänzlich ohne einen Computer auszukommen, trotzdem wie eine avantgardistische Elektropop-Platte klingt.

Wie geht das? Wie lässt sich mit teils barocken Instrumenten ein Album produzieren, das derart modern daherkommt, dass man sich zu hundert Prozent sicher ist, es sei am digitalen Reißbrett entworfen worden? Die Antwort scheint in der richtigen Kombination der einzelnen Elemente zu liegen. „High Performer“ dokumentiert eine der wenigen wirklich bahnbrechenden Entwicklungen, die den Jazz des letzten Jahrhunderts mal eben ins neue Millennium zu heben vermögen. Innovativ, mutig und immerzu ein Stück entrückt. Ganz der Tradition der ursprünglich überwiegend von Afroamerikanern hervorgebrachten Musikrichtung entsprechend. Die Mitglieder von 5K HD entstammen allerdings weder New Orleans, Dixieland noch Chicago, sondern kommen allesamt aus Österreich. Dank ihrer verschiedenen musikalischen Vorerfahrungen und Ansätze leben sie auf „High Performer“ einen Crossover-Ansatz, der ähnliche Werke vor Neid verblassen lassen dürfte. Zwar braucht es eine ordentliche Portion Gelassenheit, um sich bei der Erforschung der Platte nicht von deren Komplexität beziehungsweise Vertracktheit erschlagen zu lassen, nur lohnt es sich, mit Ruhe nach einem ganz persönlichen Zugang zu den 10 Tracks zu suchen. Am Ende wird man nämlich mit einem funkelnden Klangkosmos belohnt, der auch nach mehrmaligem Hören noch formbar bleibt und sich in alle denkbaren Richtungen ausdehnt.

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