REVIEW: Metronomy „Metronomy Forever“

Wie so oft in der Vergangenheit präsentiert Metronomy-Mastermind Joseph Mount uns ein Album, dem man eine gewisse Widerspenstigkeit nicht absprechen kann. Zumindest auf den ersten Eindruck. Auf den zweiten hält «Metronomy Forever» dann ein spannendes, im besten Sinne kaleidoskopartiges, Soundspektrum bereit.

Erst kürzlich verhalf Joseph Mount Popsternchen Robyn zurück ins Rampenlicht, indem er ihr Album «Honey» produzierte. Eine von der Kritik mit Lorbeeren überschüttete Scheibe, die Anleihen bei Funk, Disco und R’n’B macht. Jetzt könnte man meinen, dass Mount mit der Verwirklichung von Robyns Visionen in letzter Zeit genug zu tun gehabt hätte. Doch weit gefehlt. Parallel arbeitete
der umtriebige Klangfilou an einem neuen Longplayer für seine eigene Band Metronomy. Dieser war 2011 mit «The English Riviera» endgültig der internationale Durchbruch gelungen, was ausverkaufte Shows und einen gewissen Prominentenstatus nach sich zog. Auch das soulige «Love Letters» (2014) konnte an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen und schürte damit Erwartungen gegenüber zukünftigen Veröffentlichungen. Auf «Metronomy Forever» geht Mount der essenziellen Frage nach, ob das, was er geschaffen hat, in irgendeiner Form die Ewigkeit zu überdauern vermag. Antworten sucht er dabei in einem bunten Stilmix, der die letzten dreissig Jahre der Musikgeschichte mit einem dicken Ausrufezeichen zusammenfasst. Ohne Rücksicht auf Verluste reiht der Brite melancholisch verträumte Electronica-Melodien, rockige Tracks und Upbeat-Nummern aneinander, deren schrille Instrumentierungen durchaus an Hits der Vengaboys oder ähnlicher Eurodance-Gruppen erinnert. Trotz oder gerade wegen seiner vielen Brüche macht «Metronomy
Forever» Spass und ermuntert dazu, sich längerfristig mit der Platte auseinanderzusetzen.

Diese Review erschien in der aktuellen Printausgabe des Mannschaft Magazins.

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