REVIEW: Sebastian Maschat & Erlend Øye „Quarantine At El Gazo“

2014 gaben The Whitest Boy Alive ihr Aus bekannt. Zwar spielte das Quartett noch Konzerte, neue Musik gab es allerdings keine. Mit „Quarantine At El Gazo“ melden sich jetzt 50 Prozent der Band zurück. Genauer gesagt Sebastian Maschat und Erlend Øye.

Der Ausbruch von Covid-19 und die damit verbundenen Restriktionen machten auch vor der Musikbranche nicht halt. Bestes Beispiel: The Whitest Boy Alive. Die Truppe war gerade in Mexiko unterwegs, um dort ein Festival zu spielen, als Reisebeschränkungen ausgerufen wurden und die Rückkehr nach Europa plötzlich unmöglich schien. Sänger Erlend Øye und Schlagzeuger Sebastian Maschat entschieden, aus der Situation das Beste zu machen und einen zuvor gebuchten Studioaufenthalt zu nutzen, um gemeinsam an ein paar Tracks zu arbeiten. Als die beiden Männer feststellten, dass sie derart viele Songentwürfe im Gepäck hatten, dass sich daraus locker ein Album würde stricken lassen, war die Mission klar. Den äußeren Umständen entsprechend betitelten sie ihr Gemeinschaftswerk mit „Quarentine At El Gazo“. Nun könnte man meinen, die Platte dürfte bestimmt mit einer ordentlichen Prise The Whitest Boy Alive aufwarten. Doch weit gefehlt! Stattdessen gibt es nämlich typische Urlaubsvibes – beschwingte Gitarren, Cha-Cha-Rhythmen, Flötenarrangements und ab und zu ein paar Synthesizer. Gute Laune ist da vorprogrammiert, wobei es der LP leider ein wenig an Finesse mangelt. Zwar gibt es Ausnahmen („Magic Used To Happen“, „Only Just Begun”), nur sucht man wirklich außergewöhnliche Nummern auf „Quarentine At El Gazo“ vergeblich. Zudem irritiert Maschats von einem nicht zu überhörenden Akzent dominierter Gesang, der neben dem charismatischen Timbre von Erlend Øye massiv zurückbleibt.
Top oder Flop? Wenn man bedenkt, dass es sich bei „Quarentine At El Gazo“ um eine aus dem Moment erwachsene Produktion handelt, dann findet sie durchaus ihre Berechtigung im Plattenregal. Von DER Quarantäne-Platte schlechthin zu sprechen, wäre jedoch bei Weitem zu hoch gegriffen.

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