Es ist bereits die zweite Songpremiere, die wir zusammen mit Kitty Solaris in dieser scheinbar nicht enden wollenden Pandemie feiern. Doch statt Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung schickt die Wahlberlinerin mit „Quarantine Baby“ Gefühle von Optimismus, Verbundenheit und Leichtigkeit hinaus in den Äther. Der Track ist ein klassisches Liebeslied, das von Zuneigung in einer Zeit des Stillstands erzählt.
„Inspiriert ist diese Ballade von meiner Quarantäne während des ersten Lockdowns im letzten Jahr. Ich war glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, mich endlich zu entspannen und neue Stücke zu schreiben. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass die Situation so lange andauert, doch nun kann ich es kaum erwarten, bis es wieder losgeht mit Auftritten und Konzerten. Ich habe dieses Lied spontan im Studio mit dem australischen Produzenten Damian Press aufgenommen. Daher klingt der Gesang auch ein bisschen brüchig. Nur wollte ich nichts verändern, weil die Stimmung so perfekt eingefangen war.“
Kontrastiert wird „Quarantine Baby“ in seiner Aussage durch Archivaufnahmen eines verzweifelten Liebespaars. Zusammengeschnitten und aufbereitet von der russischen Künstlerin Katja Kolesnik.
„Wir sehen ein Paar, das sich gegenseitig auf die Nerven geht, sich miteinander langweilt und enttäuscht voneinander ist. Das steht im Gegensatz zum Songtext, was ich wiederum super finde, weil es dem Song nochmal eine andere Ebene gibt. Auch in Bezug auf die aktuelle Zeit, wo vielen zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Man kommt sich vor wie ein Tiger im Käfig.“
Nach ihrem letzten Album, der Discoplatte „Sunglasses“ (2020), sorgt „Quarantine Baby“ für die notwendige Ruhe nach dem Sturm. Für einen Moment des reflektierten Aufatmens. Für ein Dankbarsein, dass sich auch in der vermeintlich größten Krise ein paar Perspektiven versteckt haben könnten.
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