REVIEW: Patrick Watson „Better In The Shade“

Schöner geht es fast nicht: „Better In The Shade“ von Patrick Watson ist ebenso kurzweilig wie anmutig.

Patrick Watson besitzt eine dieser Stimmen, die sofort – und ohne große Umschweife – unter die Haut gehen, um dort ein angenehmes Schaudern nach dem nächsten auszulösen. Sein Stimmorgan ist sanft, aber auch leicht kratzig und mit einem tonalen Spektrum gesegnet, das tiefe wie hohe Frequenzen umfasst. Eigentlich bräuchte es keinerlei instrumentales Beiwerk, um Watsons Gesang weiter aufzuwerten. Doch liegt genau in dessen Konzeption ein zusätzliches Talent des gebürtigen Kaliforniers. Auf „Better In The Shade“, dem neunten Studioalbum seiner Karriere, beweist Patrick Watson einmal mehr, dass er ein unheimlich begnadeter, feinsinniger Künstler ist. Sein Anspruch war es, die verwendeten Synthesizer derart zu modulieren, dass sie ihren organischen Counterparts das Wasser reichen können. Tatsächlich ist die Grenze zwischen Künstlich- und Natürlichkeit, zwischen artifizieller und wahrhaftiger Präsenz fließend. Wie frühere Platten besticht auch „Better In The Shade“ durch eine unaufdringliche Intimität, durch ein Gefühl von Flüchtigkeit. Statt sich plump in den Vordergrund zu spielen, regen die darauf befindlichen Stücke dazu an, ganz genau hinzuhören. Wer das tut, wird mit filigranen Details und Melodiebögen belohnt, die derart fragil wirken, als würden sie brechen, sobald man sie nur ansatzweise festzuhalten versucht. Ein Fest für die Sinne!



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