WIN: Dillon „6abotage“

Eine Metamorphose der besonderen Art: Dillon hat für „6abotage“ die Verzweiflung, die man lange mit ihr assoziierte, gegen einen aufglühenden Optimismus ausgetauscht. 

Bekannt wurde Dillon 2011 durch ihre eigenwillige Verarbeitung des Jens Lekman-Songs „Pocketful Of Money“, dessen Melodie sie als Grundlage nutze, um darüber die Lyrics des Stückes „Thirteen Thirtyfive“ zu singen. Schnell suchte die Presse nach Vergleichen, um diese zerbrechliche und gleichzeitig schillernde neue Figur im deutschen Popbusiness treffend beschreiben zu können und landete dabei bei Kolleginnen wie Lykke Li oder der viel zitierten Björk, die immer dann heranbemüht wird, wenn eine Stimme von dem abweicht, was im Mainstream als Gesangstalent gilt. Festzuhalten bleibt, dass die gebürtige Brasilianerin Dominique Dillon de Byington mit ihrem Debüt „This Silence Kills“ einen produktionstechnischen Hit landete, der in Bezug auf seine Originalität durchaus mit internationalen Erfolgen anderer Künstler*innen mithalten konnte. Es folgten zwei weitere LPs („The Unknown“ (2014) und „Kind“ (2017)), die ihren Platz jedoch im Schatten von „This Silence Kills“ suchen mussten und zudem eine Sängerin präsentierten, die zunehmend in Selbstmitleid und Depression zu versinken drohte. Ein Markenzeichen, das funktionieren kann, auf Dauer aber so etwas wie Unwohlsein beim Publikum heraufzuschwören vermag – sehnt es uns Menschen schließlich schnell nach Gefühlen wie Euphorie und Glück, die die Seele stärken, nachdem sie von Melancholie befallen wurde. Umso spannender war die Tatsache, dass Dillon verlauten ließ, ihr viertes Album „6abotage“ sei ein Protest gegen übermäßiges Leiden und eine Erklärung an die Selbstliebe. Tatsächlich vermögen es die elf darauf befindlichen Songs, einen aus dem dunklen Loch zu ziehen, in das man zuvor mit den beiden Vorgängeralben gestürzt war. Den avantgardistischen elektrifizierten Instrumentierungen, die der Zusammenarbeit mit dem Produzenten Alexis Troy zu verdanken sind, wohnt ein pulsierender Takt inne, der die Fragilität und den Schmerz in Dillons Gesängen auffängt und in eine ungeahnte Richtung lenkt. Statt zu zerbrechen zu drohen, gewinnen die Tracks an Stärke, wirken selbstbewusst und zuweilen lebensbejahend. Nun, zumindest schimmert Hoffnung durch die teils noch immer düster wirkenden Momente auf „6abotage“. Dillon hätte die Kurve nicht besser nehmen können. Die Platte erinnert uns daran, warum man die 34-Jährige einst zur großen Hoffnung der Indieszene hierzulande erklärt hat, und ermuntert dazu, gemeinschaftlich – oder auch im Stillen allein zuhause – Arme, Beine, Hüften und alles, was sich sonst noch bewegen lässt, in Wallungen zu versetzen.



GEWINNSPIEL

Wir verlosen ein CD-Exemplar von „6abotage“, das uns unsere Freunde von Beats International zur Verfügung gestellt haben. Um zu gewinnen, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.

Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und kommentiert den dort befindlichen Gewinnspiel-Post mit „Ich brauche Musik auf die Ohren!“.

Möglichkeit 2: Folgt uns bei Instagram und kommentiert den dort befindlichen Gewinnspiel-Post mit „Ich brauche Musik auf die Ohren!“.

Möglichkeit 3: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff „6abotage“ und dem Inhalt „Ich brauche Musik auf die Ohren!“ an kontakt@einenhabichnoch.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)

Teilnahmeschluss ist der kommende Sonntag, der 16.10.2022. Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall. Unsere Preise verschicken wir nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: