Es ist mal wieder Zeit für eine exklusive Videopremiere bei EINEN HAB ICH NOCH! Heute ist es die neuste Single der in Berlin ansässigen Kalifornierin Hazel Iris, deren visuelles Beiwerk bei uns uraufgeführt wird. „The Dream“ ist ein Song über Freiheit, Vergnügen und die Idee, sich mit Leib und Seele dem Genuss hinzugeben.
„Die Filmemacherin Mona Najma und ich sprachen über den Inhalt des Songs und entschieden uns dafür, eine Frau zu zeigen, die sich etwas gönnt. Wir haben Kuchen als symbolisches Vergnügen gewählt. Zucker und Fett sind zwei Dinge, die wir uns oft verweigern. Wenn es um unsere Sinne geht, lassen wir zwar Wut, Trauer und Schmerz gern zu, erlauben uns aber selten, einfach zu genießen.“
Sowohl textlich, soundtechnisch, als auch optisch ist „The Dream“ ein wahrer (Ohren)Schmaus. Statt zu verzichten, sich zurückzunehmen und das schlechte Gewissen zu nähren, dass kreative Völlerei immer mit einer Art Anstandswiedergutmachung einhergehen muss, tobt sich Hazel Iris lieber gänzlich aus. So inszeniert sie ihre Botschaften in einer strahlenden Mischung aus opulentem 80er-Jahre-Synthesizer-Sounds und einem Hauch von 60er-Jahre-Retro. Produktions- und aufnahmetechnisch erhielt sie dabei Unterstützung von Maya Postepski (Austra/TR/ST) und Henne Müller.
„Jahrhundertelang hat uns die Gesellschaft gelehrt, dass Genuss nicht in Ordnung ist. Wenn wir uns vergnügt haben, gibt es eine unausgesprochene Regel, die besagt, dass wir uns dafür entschädigen müssen, dass wir Spaß gehabt haben. Besonders für eine Frau scheint es nicht normal sein zu dürfen, Befriedigung zu erfahren, geschweige denn, Gott bewahre, irgendeine Form von ekstatischer Verzückung. Wenn ein Mann davon spricht, Lust zu empfinden, wird das toleriert, sogar ermutigt. Aber wenn eine Frau über das Erleben von Lust spricht, fallen Worte wie vulgär oder Schlampe. Das finde ich nicht in Ordnung! Um es klar zu sagen: Es geht nicht darum, jemanden auf einen gefährlichen Weg zu führen. Es ist eher ein Sirenengesang, eine Aufforderung, sich mit mir zusammen gegen diese uralte, destruktive Denkweise zu wehren.“
Und das wollen wir hiermit tun. Vorhang auf für „The Dream“!
„Ich bin sehr zufrieden mit dem dunklen, fast gotischen Ergebnis“, erklärt Hazel Iris. Wir können uns da nur vollkommen anschließen.
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