Ein Blick zurück ist manchmal sinnvoller als einer nach vorn. Denn in der Schnelllebigkeit unserer heutigen Welt gehen nur allzu oft Dinge verloren, bleiben unbeachtet oder ihnen kommt wesentlich weniger Aufmerksamkeit zu, als sie eigentlich verdient hätten. Im Fall des neusten Albums der Franzosen M83, das im April dieses Jahres erschien, hatten wir uns beispielsweise recht zügig dazu entschieden, auf eine passende Besprechung zugunsten der Vorstellung anderer Alben zu verzichten. Womit wir dabei jedoch nicht gerechnet hatten, dass uns die Platte noch einmal mit aller Macht einholen und komplett in ihren Bann ziehen würde. Es geschah während eines Besuchs im Fitnessstudio, als der Autor dieses Artikels zu der Erkenntnis gelangte, dass „Junk“ eine der wenigen LPs darstellt, die den Körper, noch vor jedweder körperlichen Bewegung, auf Betriebstemperatur zu versetzen in der Lage sind. Hatte er eigentlich nur die Vorabsingle „Do It, Try It“ zur Begleitung seiner Erwärmung nutzen wollen, konnte er auch bei den darauffolgenden Stücken nicht mehr abschalten. Plötzlich machte alles Sinn. Und während seine Muskeln rhythmisch zu Tracks wie „Go!“ oder „Laser Gun“ zu zucken begannen, hörte er die Worte Anthony Gonzales in seinem Ohr.
„Alles, was wir heute produzieren, endet irgendwann als Müll im Weltraum und ich finde diese Vorstellung faszinierend und erschreckend zugleich. Auch schön, irgendwie. Ich habe dieses Bild von Bruchstücken der Zivilisation, welche im All schweben und für immer verloren sind, im Kopf. Es bedeutet auch, dass heutzutage alles so schnell geht und jeder im Grunde in jedem Moment Kunst wegwirft. Auf eine Art. Leute hören sich zum Beispiel ein Album an und wählen einen Track aus, den sie in eine Playlist packen. Sie nehmen sich nicht mehr die Zeit, sich das ganze Album anzuhören, weil sie sich schon wieder mit dem nächsten Ding beschäftigen müssen.“
Auf Grundlage dieser Argumentation verlieh Anthony Gonzales, Mastermind hinter M83, „Junk“ (auf Deutsch: Schrott, Gerümpel) seinen Namen. Gleichzeitig spiegeln seine Gedanken auch unseren Umgang mit dem Album recht gut wieder. Nur, dass es uns eben im letzten Moment doch noch getroffen hat. Wie ein Stück Weltraummüll, das nach langer Reise als Meteorit zur Erde zurückkehrt und dabei einen massiven Einschlagskrater hinterlässt. Nebst dem wirklich phänomenalen Eröffnungsstück „Do It, Try It“ bietet „Junk“ noch wesentlich mehr aufgeladene Electropop-Nummern, die Mal an den Synthie-Hype der Achtziger erinnern und im nächsten Moment bereits ihre Losgelöstheit von diesem zu feiern wissen. Gonzales überzeichnet seine akustischen Ideen dabei ohne Rücksicht auf Verluste und sorgt mit seiner Unbedarftheit dafür, dass „Junk“ vor Vitalität nur so sprüht. Während die Gastsängerinnen Susanne Sundfør und Mai Lan das Album derweil mit einen Hauch von Laszivität überziehen, wagt sich auch die Alternative-Rock-Legende himself, Mister Beck Hansen, im Track „Time Wand“ auf M83s einladende Tanzfläche. Es fehlt „Junk“ tatsächlich an nichts. Perfekt abgerundet findet die Platte ihren verdienten Platz neben großen Werken anderer französischer Electronica-Acts wie Nôze, Daft Punk oder Sébastien Tellier.
Um ein CD-Exemplar von M83s „Junk“ zu ergattern, das uns Add On Music zur Verfügung gestellt hat, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.
Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspielfoto. Jede weitere Auseinandersetzung mit dem Foto (Öffentliches Teilen oder Kommentieren) führt dazu, dass euer Name ein weiteres Mal in die entsprechende Lostrommel gelangt.
Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff „M83“ an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)
Teilnahmeschluss ist der kommende Montag, der 27.06.2016.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall. Wir verschicken die Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!
Weitere Infos zu M83 gibt es hier:
Offizielle Website | Facebookseite | Soundcloud
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