Da steht ein Haus auf einer Straße. Neben den tonnenschweren Industriebauten, die es einkesseln, wirkt es deplatziert und fast schon lächerlich. Doch steht das Häuschen dort schon wesentlich länger, als seine grauen Nebenbuhler. Seine Besitzerin hat sich schlichtweg entschieden, all den Baumagnaten, die bei ihren Nachbarn leichtes Spiel gehabt haben mögen und zu denen auch der heutige US-Präsident Donald Trump zählte, die kalte Schulter zu zeigen. Sie behielt ihr Grundstück – als Zeichen für Selbstbestimmung sowie Widerstand und weil es ihr Zuhause war. Eine Geschichte, die nur das Leben schreiben kann und die nun das Plattencover des zweiten Albums der Band All We Are illustriert.
Unsere Welt ist im Wandel. Zwar nicht erst seit gestern, doch nimmt der Prozess rasant an Fahrt auf. Dass sich dies auch auf Kunstformen wie die Musik auswirken muss, ist logisch und lässt sich anhand zahlreicher Veröffentlichungen der letzten Jahre nachvollziehen. Im Fall von All We Are, einem Trio, das überhaupt erst durch das Phänomen der Globalisierung zusammenfinden konnte – die Mitglieder stammen aus Irland, Norwegen und Brasilien und lernten sich während des Studierens in Liverpool kennen – bringt dies einige stilistische Erschütterungen auf „Sunny Hills“ mit sich.
„For us it’s hard to understand how an artist can’t be influenced and talk about what’s going on, sometimes you hear music coming out that seems to come from a completely different world. It’s important to try and raise our heads up and draw attention to the everyday intolerable things that somehow become background noise. The need for us to have an outlet for this was very influential in writing this album.“
Klang das selbstbetitelte Debüt „All We Are“ (2015) noch wie eine energetische Mischung aus Dream-, Synthie- und Alternative-Pop, überrascht der Nachfolger „Sunny Hills“ durch wesentlich rauere Töne. Der Pop ist tot und der Punk gleich mit gestorben. Die Band bewegt sich keineswegs über sonnige Hügel, sondern vielmehr entlang einer wüsten Steppe, durch die ihre Gitarrenriffs fegen wie Sandstürme. Die Mitglieder Guro, Rich und Luis wachsen zu derart übergroßen Rockgöttern heran, das ihre Antlitze zu strahlen beginnen, als seien sie aus purem Gold gemacht. Wenn man es geschafft hat, die Erwartungen, die man vielleicht an All We Are hatte, über Bord zu werfen, dann erwartet einen mit „Sunny Hills“ ein schlichtweg phänomenaler Longplayer. An wichtigen Stellen unbearbeitet gelassen und an anderen mit größtem Feingefühl behandelt, bieten die neun neuen Songs ebenso viel Reibungspotenzial wie Anknüpfpunkte. Eine charmante Nähe zu den ersten Alben der Yeah Yeah Yeahs, zu dessen Frontfrau Karen O Sängerin Guru hier und da teils eine erstaunliche stimmliche Ähnlichkeit aufweist, lässt sich genauso wenig leugnen, wie Referenzen zum New Wave der 80er. Im Song „Waiting“ kommt beispielsweise schnell ein Hauch von Sehnsucht nach Joy Division auf, wohingegen „Punch“ zu der bisher beeindruckendsten Indierock-Ballade 2017 gekürt werden darf.
GEWINNSPIEL
Um ein CD-Exemplar von All We Ares „Sunny Hills“ zu ergattern, das uns Off The Record zur Verfügung gestellt hat, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.
Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto. Jede weitere Auseinandersetzung mit dem Foto (Öffentliches Teilen oder Kommentieren) führt dazu, dass euer Name ein weiteres Mal in die entsprechende Lostrommel gelangt.
Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff „Sunny Hills“ an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)
Teilnahmeschluss ist der kommende Montag, der 05.06.2017.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall. Wir verschicken unsere Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!
Weitere Infos zu All We Are gibt es hier:
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