Als Musikredakteur unabhängig zu bleiben, ist schwer. Wir bei E1NEN HAB ICH NOCH haben jedoch den Anspruch, uns möglichst wenig von außen beeinflussen zu lassen. Stattdessen versuchen wir stets, auf unseren eigenen Geschmack und unser Bauchgefühl zu hören. Welche Künstler bewegen uns? Welche Platten sollten wir unseren Lesern weiterempfehlen und warum? Keine leichten Fragen, zumal Promotrommeleien, beständiges Nachhaken der Agenturen und vorgefertigte Pressetexte ihr Übriges tun, um passende Antworten mit zu formen. Hinzukommt das Urteil von Kollegen. Wenn große Magazine und Websites einen Act oder dessen neustes Werk in den Himmel loben, man selbst aber beim Hören zu einem recht konträren Schluss gekommen ist, dann gehört tatsächlich so etwas Mut dazu, hinter der eigenen Meinung stehen zu bleiben – ist doch manchmal starker Gegenwind zu erwarten. Als wir das erste Mal einen Song des aus Frankfurt am Main stammenden Duos Lea Porcelain in unserem virtuellen Briefkasten vorfanden – es handelte sich damals um den Track „Warsaw Street“ – waren wir schlichtweg atemlos. Nostalgisch und doch frisch genug, um durch seine Eigenständigkeit zu überzeugen, weckte das Stück Lust auf mehr. Dieses Mehr gibt es jetzt in Form der LP „Hymns To The Night“. Ein Debütalbum, das bereits lange vor seiner Veröffentlichung mit Lorbeeren überhäuft wurde. Zurecht? Zurecht!
Lea Porcelain schüren mit „Hymns To The Night“ die Hoffnung, dass da draußen tatsächlich eine Generation an Künstlern heranwächst, die statt auf Exzentrik, auf die bedingungslose Liebe zur Musik setzt. Ohne groß Aufsehens um ihre Person oder ihr Projekt zu machen, wagen sich Markus Nikolaus und Julien Bracht in das Licht der Öffentlichkeit und präsentieren das, woran sie in den letzten zwei Jahren gearbeitet haben. Und das sind zwölf Songs, die von retroaffinen Klangmustern und tiefer Authentizität durchtränkt sind. Hatten wir vor ein paar Monaten noch Max Gruber alias Drangsal zum Retter des New Wave erklärt, müssen wir nun zurückrudern und das Zepter für die schönste Postpunk-Hommage an die Jungs von Lea Porcelain weiterreichen. Denn „Hymns To The Night“ ist ein Erstlingswerk, wie es die wenigsten Nachwuchskünstler zu schaffen in der Lage gewesen wären. Eine Platte, die in ihrer Unvollkommenheit nahezu perfekt wirkt. Die dank ihres Muts zu Ecken und Kanten lebendig wird und von der ersten bis zur letzten Minute fesselt. Tracks wie „Loose Life“, „The Love“ oder „Similiar Familiar“ heften sich mit ihrer düsteren Attitüde, ihren drone-artigen Sounds und wehmütigen Gesangsparts an die synaptischen Schaltkreise in unseren Köpfen und sorgen dort für Zustände der Ergriffenheit und Rührung. Nicht nur Fans von Bands wie Joy Division oder The Cure dürfte das nachhaltig beeindrucken. Nikolaus und Bracht ist es gelungen, dem Vermächtnis der 70er und 80er eine moderne Komponente hinzuzufügen, die ihre Stücke aus jedwedem Zeitkontext befreit. Wir müssen, nein, wir wollen uns deswegen all denjenigen, die in Lea Porcelain das nächste große Ding sehen, anschließen. Ein Hype, der völlig zurecht zu jenem erklärt wurde, und der „Hymns To The Night“ zu einem der grandiosesten Debüts der letzten Jahre macht!
GEWINNSPIEL
Um ein CD-Exemplar von Lea Porcelains „Hymns To The Night“ zu ergattern, das uns Community Promotion zur Verfügung gestellt hat, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.
Möglichkeit 1: Liket unsere Facebookseite und das dort befindliche Gewinnspiel-Foto.
Möglichkeit 2: Schickt uns eine Mail mit dem Betreff „Hymns To The Night“ an kontakt.ehin@gmail.com. (Dies dürft ihr auch tun, wenn ihr bereits über Facebook mitgemacht habt.)
Teilnahmeschluss ist der kommende Montag, der 19.06.2017.
Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall. Wir verschicken unsere Preise nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!
Weitere Infos zu Lea Porcelain gibt es hier:
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