REVIEW: Lucy Rose „Something’s Changing“

Lucy Rose wird wohl immer eine ganz besondere Künstlerin für uns bleiben, denn mit ihr nahm unser Onlinemagazin E1NEN HAB ICH NOCH am 21.01.2012 seinen Anfang. Genauer gesagt mit ihrem Track „Middle Of The Bed“, vom Debütalbum „Like I Used To Be“. Er war die allererste Anspielempfehlung, die wir damals aussprachen. Über fünf Jahre ist das nun her und nicht nur wir sind in der Zwischenzeit gewachsen, haben unsere Liebe zur Musik ab und zu auf die Probe gestellt und bis an den Rand der Belastbarkeit geführt, um dann feststellen zu müssen, dass sie den wohl wichtigsten Motor in unserem Leben darstellt. Auch Lucy Rose kam zu einer ähnlichen Erkenntnis, nachdem sie sich auf ein spannendes Experiment eingelassen hatte. Ermutigt vom Erfolg, den ihre Songs in Südamerika verzeichnen hatten, und dem immer lauter werdenden Wunsch dort lebender Menschen, ihnen einen Besuch abzustatten, entschied die Britin genau das zu tun, wenn man ihr vorort dabei helfen würde. Dem Aufruf folgend organisierten Fans Shows für Lucy, luden sie ein, bei ihnen zu übernachten, und verhalfen ihr zu vielen wichtigen Eindrücken, die sie später auf ihrem neuen Album „Something’s Changing“ und  in einem gleichnamigen Dokumentarfilm verarbeiten würde.

Es hat sich einiges verändert im Leben und Wirken der Lucy Rose. Allem voran der Glaube daran, dass es auf diesem Planeten noch so etwas wie Verbundenheit und Menschlichkeit gibt. Ihr Südarmerika-Aufenthalt hatte ihr gezeigt, was willkommen sein bedeutet und wie viel ein Lächeln wert ist, wenn man Worte nicht mehr weiterhelfen. Nach unzähligen Nächten in fremden Betten kehrte Lucy Rose schließlich in ihre Heimat England zurück. Berauscht von den gesammelten Geschichten und Melodien in ihrem Kopf, dauerte es nicht lange, da fand sie sich auch schon an Klavier und Gitarre wieder, um diese zu kanalisieren. Sie tat das mit einer Leichtigkeit und Freude, die sie zuvor selten verspürt hatte. Und das hört man „Something’s Changing“ an. So sweet the sound! Weniger gedankenversunken, dafür aber wesentlich optimistischer und unbekümmerter, als ihre vorangegangenen Alben, erkämpft sich die Platte schnell einen festen Platz in der Gunst ihrer Zuhörer. Unterstützend wirkt sich Lucy Roses Entscheidung aus, dass sie während der Aufnahmen mit ihrer Band in einem Studio stehen wollte, statt jede Spur einzeln aufnehmen zu lassen – One-Takes nicht ausgeschlossen. Entstanden sind Songs, die in ihren Grundstrukturen recht stark sind und auch ohne auslandende Instrumentierungen funktionieren.
Lucy Roses „Something’s Changing“ unterstreicht die Vorteile, die es hat, die eigene Komfortzone zu verlassen und in die Welt hinauszutreten, ohne dabei prätentiös zu wirken. Getragen von Folk, Pop und gut gemachter Songwriterkunst versüßt die LP so ein jedwedes Fernweh.

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