REVIEW: Phoria „Caught A Black Rabbit“

Anders als gedacht: Phoria schlagen mit „Caught A Black Rabbit“ ein gänzlich neues Kapitel auf.

Wie klingt „klassische“ Musik im Jahre 2020? Eine mögliche Antwort auf diese Frage liefert eine Band, von der man es vermutlich am wenigsten erwartet hätte. Seit der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP „Yourself Still“ (2010) haben Phoria nämlich vor allem durch eigenwillig anmutenden Electropop von sich reden gemacht. Und doch waren sie immer da. Diese entschleunigten, andächtigen Momente, die Frieden zwischen all dem gewollten Chaos stifteten. Dass besagte Ruhepole nun aber für sich genommen die komplette Grundlage des zweiten Albums der Briten bilden würden, kommt unerwartet. Nicht alle Fans werden folglich in der Lage sein, Phoria dorthin zu begleiten, wo das schwarze Kaninchen Trevor Howard und seine Jungs hingeführt hat. Nämlich in eine neo-klassische, reduziert gehaltene Soundkulisse. Ohne Gesang, ohne sich gewaltig auftürmende Synthesizer und wummernde Beats. Von der Opulenz eines „Melatonin“ oder „Evolve“ – Tracks vom Erstlingswerk „Volition“ – bleibt somit wenig übrig. Stattdessen frönen Phoria auf „Caught A Black Rabbit“ der Liebe fürs Detail, stellen Klavier, Streicher und andere Orchesterinstrumente in den Mittelpunkt ihrer Kompositionen und setzen ganz bewusst auf Minimalismus, wo doch sonst alle Welt immerzu nach mehr, mehr, mehr fordert.

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