Das vielleicht erfreulichste Comeback des Jahres: Die Kings of Convenience rufen mit „Peace or Love“ wohltuende Erinnerungen an laue Sommernächte und sonnenverwöhnte Auszeiten wach.
Wie weich kann Musik klingen? Weich wie Zuckerwatte! Zumindest, wenn es sich um Songs der Kings of Convenience handelt. Lange war es still gewesen um Erlend Øye und Eirik Glambek Bøe. Beziehungsweise ihr Gemeinschaftsprojekt – denn solo haben die Männer in der Zwischenzeit durchaus an anderen Projekten gearbeitet. Nach fast 12 Jahren, die seit der Veröffentlichung von „Declaration of Dependence“ (2009) ins Land gezogen sind, melden sie sich nun aber endlich mit einem würdigen Nachfolger zurück: „Peace or Love“. Und die Könige der Gemütlichkeit bleiben dabei ihrem Stil auf ganzer Linie treu! Neben eines typisch paradox anmutenden Albumtitels erwartet ihre Hörer wieder einmal eine Downbeat-Platte, die Glambek Bøes und Øyes Harmoniegesänge sowie ihr reduziertes Gitarrenspiel in den Vordergrund stellt. Sogar Feist, die schon einmal für eine LP („Riot on an Empty Street“) ihrer Freunde hinter dem Mikrofon stand, gibt sich erneut die Ehre und veredelt die Tracks „Love Is a Lonely Thing“ und „Catholic Country“ mit samtigen Gastvocals.
„Peace or Love“ ist wie ein gut gereifter Wein einer beliebten Traditionskelterei. Statt die Produktion zu überstürzen, schliffen die beiden Norweger so lange an den elf Stücken, bis sie mit dem Ergebnis vollends zufrieden waren. Eine gute Entscheidung, die zu der gewohnt hohen Qualität führt, die der Diskografie der Kings of Convenience von jeher anhaftet. Das Ausbleiben kreativer Wagnisse stört derweil in keinster Weise. Zu groß ist die Freude wieder ausgiebig zu den wundervollen Klängen des Songwriterduos Tagträumen zu können.
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