REVIEW: Tara Nome Doyle & Federico Albanese „The Moments We Keep“

Gehauchte Lyrics auf tiefschürfendem Piano-Hintergrund: Tara Nome Doyle und Federico Albanese vereinen auf der EP „The Moments We Keep“ ihre Talente.

Wir Menschen neigen dazu, Großes zu wollen, Großes zu erwarten. Sich mit den kleinen Freuden des Alltags zufriedenzugeben, fällt vielen von uns schwer. Doch könnte genau darin der Schlüssel zu mehr Entspannung und weniger Stress liegen. Der italienische Pianist Federico Albanese und die irisch-norwegische Songwriterin Tara Nome Doyle wollen uns mit ihrer Kollaborations-EP „The Moments We Keep“ daran erinnern, dass es wichtig ist, ab und an innezuhalten und sich proaktiv dem Sog der Angst, ständig und immerzu etwas verpassen zu können, zu entziehen. Dafür stellen sie vier fragile Popsongs zur Verfügung, die in perfekter Harmonie die Stärken der beiden in Berlin ansässigen Musiker unterstreichen: Doyles rauchige Stimme sowie ihr Gespür für treffsichere Lyrics und Albaneses Klaviermelodien, die schon immer deutlich moderner als klassisch klangen. Gemeinsam drücken sie so auf die mentale Pause-Taste, ziehen den Stecker der Schnelllebigkeit. „The Moments We Keep“ ist ein kurzer Ausflug in eine – sagen wir – besser ausbalancierte Welt, als die, in der Menschen der Zukunft nachjagen, statt sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Wer einen, zwei, drei oder unzählige Augenblicke lang in eine melancholisch-schöne Atmosphäre abtauchen will, ist hier bestens beraten.

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