Weich wie frisch geschorene Schafswolle, wie Zuckerwatte, die in dicken Wölkchen um einen Holzstab gewickelt wurde: Sufjan Stevens und Angelo De Augustines «A Beginner’s Mind».
Auf dem Soundtrack zu Luca Guadagninos Überraschungserfolg «Call Me By Your Name» bewies Sufjan Stevens schon einmal, wie gut seine hauchzarten Gesänge mit bewegten Bildern harmonieren. Wie sie die dargestellten Szenen zum Leben erwecken und ihnen eine realistische Tiefe verleihen. Stets haftet Stevens Songs ein Hauch von Magie – eine kaum greifbare Melancholie – an, die oft aber auch in Hoffnung umschlägt. So auch auf «A Beginner’s Mind». Zusammen mit Angelo De Augustine taucht der aus Detroit stammende Liedermacher erneut in cineastische Gefilde ein und präsentiert ein Album, dessen Inspirationsquelle Streifen wie «Das Schweigen der Lämmer» oder «Alles über Eva» waren. Wunderbar leichtfüssige Kompositionen illustrieren die ausgedehnten Filmnächte, die Stevens und De Augustine Seite an Seite verbrachten und die sie als Grundlage für ihr Songwriting am nächsten Morgen heranzogen. Geschickt kombinieren die beiden Klangfilous dabei gezupfte Gitarren, Banjos, Klavierpassagen und funkelnde Synthesizer. Folkpop hat selten verträumter geklungen!
Diese Review ist in der aktuellen Printausgabe des Mannschaft Magazins erschienen.
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