An einem Frühlingsmorgen blickte Jessica Einaudi betrübt aus dem Fenster, während sich ein Gefühl von Lähmung in ihr breitmachte. Unerfüllte Wünsche, die Diskrepanz zwischen Traum und Realität sowie die Tatsache, dass manche Dinge schlichtweg unveränderbar erscheinen – all das raubte der Songwriterin den Atem. Um sich nicht von ihren Gedanken in den Wahnsinn treiben zu lassen, setzte sich die gebürtige Italienerin stattdessen ans Klavier und komponierte den Song „A Thousand Lives“. Wie eine Art Ventil, eine psychologische Kurzzeitintervention. Im ersten Moment klang das Stück sanft und intim, völlig entgegen seiner Botschaften, doch dann ermutigte Produzentin Caterina Barbieri Kanitz (Missincat) Einaudi, ihre Aufmerksamkeit noch stärker auf die Gewalt der Lyrics zu lenken, um eine bis dato zurückgehaltene Energie entfesseln zu können.
„Die Arbeit mit Caterina hat mir geholfen, verschiedene Ansätze für die Arbeit mit meiner Stimme zu erkunden, was wirklich interessant für mich war. Das Ergebnis gefällt mir, weil es geheimnisvoll, verträumt und furchtbar traurig ist, aber auch eine Epik besitzt, die dem Song noch mehr Kraft und Dramatik verleiht.“
Begleitet von gestochen scharfen, melancholisch eingefärbten Bildern fängt das dazugehörige Video das Hin und Her zwischen betäubender Beklemmung und der Suche nach Freiheit ein.
„Das Video wurde so konzipiert, dass es die Atmosphäre des Songs visuell interpretiert, wobei es sehr stark auf Kontraste setzt.“
„A Thousand Lives“ ist Teil der gleichnamigen EP, die letzten Freitag erschien.
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