REVIEW: Leslie Clio „Brave New Woman“

Ein Album, das Überraschungen parat hält: Leslie Clio mag es wenig gradlinig und schlägt auf „Brave New Woman“ verschlungene akustische Wege ein.

Fehlt es dem Mainstreampop an weiblichen Vorbildern mit Ecken und Kanten? Der Meinung ist zumindest die gebürtige Hamburgerin Leslie Clio, wie sie uns jüngst in einem Interview verriet. Ihr neues Album „Brave New Woman“ ist ein Empowerment-Statement. Ein Aufruf an Frauen, sich selbst und der eigenen Durchschlagskraft mehr Vertrauen zu schenken. Eingepackt in eingängige, aber keinesfalls eindimensionale Melodien teilt Clio Erkenntnisse aus einer Zeit, in der sie ihr eigenes Label gegründet und gelernt hat, auf die innere Stimme zu hören. Egal, wie leise diese auch sein mag. Egal, wie gewagt ihre Botschaften der ersten flüchtigen Einschätzung nach anmuten mögen. Im Song „Abcdef*ck Off“ scheut sie es beispielsweise nicht, einfach mal laut das vermeintlich böse F-Wort rauszulassen, wenn es im Kern trifft, wonach man sich sehnt. Nämlich dem Drang nach Frei- und Selbstbestimmtheit. Leslie Clio gelingt es, sowohl textlich als auch musikalisch ein Gefühl von Ermächtigung keimen zu lassen. Die Songs auf „Brave New Woman“ stellen dabei den Gesang der Sängerin, Songwriterin sowie Produzentin in den Vordergrund und geben ihm die Bühne, den er braucht, um sich entfalten zu können. Gepaart mit frischen, teils sommerlichen Instrumentierungen und Beats, die genauso wechselhaft sind wie die Stimmungen einer lebendigen, charakterstarken Person, erwächst daraus eine Platte, an der zu erfreuen wahrlich nicht schwerfällt. Es gilt also, sich mitreißen zu lassen. Für den Moment und darüber hinaus für eine Zukunft voller Perspektiven. 


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