Mit voller Fahrt in Richtung Unendlichkeit: „Memoria“ von Trentemøller will nicht in der Vergessenheit untergehen.
Anders Trentemøller siedelt sein neues Album „Memoria“ zwischen Traum und Wirklichkeit an. In einem Grenzgebiet, das von Schwerelosigkeit beherrscht wird. Kaum greifbar für den, der es zu fassen versucht. Ob es sich bei den Erinnerungen in unserem Kopf um scharfkantige Kopien wahrer Geschehnisse handelt oder ob die Zeit sie verwaschen oder gar entfremdet hat, fällt uns Menschen oft scher zu unterscheiden. Doch stellt sich gleichzeitig auch die Frage, warum das überhaupt wichtig ist? Unser Gehirn ist ein Ort der Fantasie. Ein Ort der Wunder. Und zu diesen gehört auch, was die Musik von Trentemøller mit unseren Synapsen anzustellen in der Lage ist. Die Songs auf „Memoria“ bergen das Potenzial, sie mit allen Sinnen erfahren zu wollen – so reichhaltig ist ihr Charakter, so strahlend ihre Aura. Mal schwelgend, mal berauschend entfalten sie eine schier überwältigende Kraft. Im ersten Moment kann das schon mal dazu führen, dass einem der Atem stockt, bevor sich dann ein warmes Gefühl in der Brust breitmacht. Der Däne versteht es wie nur wenige andere Musiker, elektronische Soundspuren derart zu kombinieren, dass sie einen ganzen Kosmos an Harmonien in sich zu vereinen scheinen. Dunkle Winkel, genauso wie die hellsten Sterne. Dafür bedient sich Trentemøller bei Elementen aus unterschiedlichsten Elementen der letzten fünfzig Jahre Musikgeschichte. Diese Opulenz macht „Memoria“ zu einem Erlebnis und öffnet dem Album den Weg in die Ruhmeshallen von Shoegaze, Noise Rock, Ambient und Electronica.
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