Rundum gelungen: „House“ von den Shout Out Louds vermag Nostalgie und Zuversicht miteinander zu verknüpfen.
Die Clubmusik der 00er Jahre wäre ohne die Shout Out Louds eine andere gewesen. Ihre Songs belegten stets feste Plätze auf den Playlists all der Indie-DJs, die die Metropolen Europas mit ihren Sets in rockige Tanztempel verwandelten. Heute mögen sie zwar nicht mehr zu den großen Impulsgebern Skandinaviens gehören, die Nachricht, dass Adam Olenius und Co. ein neues Album veröffentlichen, vermag vielen Hörer*innen aber trotzdem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Denn „House“ weckt mit seinem warmen Sound, den von Hall verstärkten Gesängen und treibenden Beats Erinnerungen an eine Zeit voller Freiheitsgefühle. Eine Zeit, die davon bestimmt war, nicht nur für die Arbeit, Ausbildung oder Schule zu leben, sondern – wie es Hard-Fi in einem ihrer Hits („Living For The Weekend“) nicht treffender hätten beschreiben können – allem voran für das Wochenende. Für Nächte unter Stroboskoplicht, mit einem Drink in der Hand und den Füßen fest verschnürt in Chucks. Gerade in der nicht enden wollenden Pandemie wecken diese Bilder eine Sehnsucht, die mit „House“ kurzzeitig gestillt werden kann. Zumindest über die Länge von etwas mehr über eine halbe Stunde. Produziert wurde die LP von Mastermind Björn Yttling (Peter Bjorn and John), dem vielleicht einschlägigsten schwedischen Produzenten der jüngeren Vergangenheit. Gekonnt hat er den Shout Out Louds acht Songs entlockt, die durch ihre melodischen Stärken und mitreißenden Dynamiken bestechen.
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