REVIEW: Anoushka Shankar „Between Us…“

Anoushka Shankar hat sich zusammen mit Manu Delago und Jules Buckleys Metropole Orkest einiger ihrer Stücke erneut angenommen und ihnen für eine Konzertreise durch die Niederland neues Leben eingehaucht: „Between Us…“.

Wie schon ihr Vater, der einst mit den Beatles zusammenarbeitete und die vier weltberühmten Pilzköpfe davon überzeugte, dass fernöstliche Stilelemente durchaus mit westlicher Popmusik vereinbar seien, hat auch Anoushka Shankar ein Händchen für Kooperationspartner. Sei es, wenn es darum geht, ein Label zu finden, das ihre Musik beherbergt – sie griff dabei jüngst auf ihren Freund Nils Frahm und dessen noch frisch gegründete Plattenfirma LEITER zurück -, oder wenn sie ein passendes Ensemble für Liveauftritte zusammenstellen muss. Neben ihrem Langzeitkollaborateur, dem virtuosen Hang-Spieler Manu Delago, holte sie im Jahre 2018 Jules Buckley und sein Metropole Orkest an ihre Seite, um eine Reihe von Konzerten zu spielen. Gemeinsam arrangierten sie, Delago und Buckley Stücke von ihren vier Soloalben „Rise” (2005), „Traces of You” (2013), „Traveller” (2015) und „Land of Gold” (2016) sowie ein bisher unveröffentlichtes Stück namens „Jannah“ neu und verbanden sie mit einem unsichtbaren Band. In lupenreiner Soundqualität, als handele es sich um Studioaufnahmen, kann das Live-Album „Between Us…“ nicht nur den Zauber von Shankars Diskografie bewahren, es steuert sogar noch eine Komponente hinzu: Die Flüchtigkeit des Moments. Das macht die Platte zu einem unglaublich mitreißenden Ereignis. Natürlich ist die Sitar, Anoushka Shankars charakteristisches persisches Saiteninstrument, zu jeder Zeit Dreh- und Angelpunkt des Geschehens, doch sorgen Delagos melodisch-perkussive Hang-Beats und die Big-Band- sowie Streicher-Arrangements von Buckleys Orchester für eine stilistische Grenzöffnung. Es wirkt beinahe, als träfe Orient auf Okzident, fremdländisch auf heimisch, aber auch klassisch auf modern. Denn alle Songs bewegen sich in einem Spannungsfeld, das aus jedwedem Zeitrahmen zu fallen scheint. Wer da nicht Lust bekommt, sich für die nächsten Shows der in London geborenen 41-Jährigen Tickets zu holen, dem ist schlichtweg nicht mehr zu helfen. Wir scharen jedenfalls schon mit den Hufen, wann es wieder so weit ist, und versüßen uns die Wartezeit mit „Between Us…“.  


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