Purer, erschütternder Avantgardismus: Björk schärft im übertragenen Sinne die Kanten des Vermächtnisses ihres letzten Albums «Utopia“ (2017) und enthüllt mit «Fossora» einen Nachfolger, der zeigt, wie die Avantgardistin mit Isolation und Leere umgeht.
Björk verarbeitet den Verlust ihrer verstorbenen Mutter mithilfe seufzender Sprechgesänge, sentimentaler Bläserarrangements, A-Cappella-Chören und wütender, donnernder, teils unrhythmisch daherkommender Beats. «Fossora» ist ein vielschichtiges Album über Trauer und Einsamkeit. Eine Tour de Force, die keineswegs leicht zu verdauen ist. Was hätte man aber auch anderes von der Isländerin erwartet? Unterstützung bekommt sie von ihren Kindern Sindri und Ísadóra, die beide auf «Fossora» zu hören sind.
Diese Review erscheint in der kommenden Printausgabe des Mannschaft Magazins.

Kommentar verfassen