Susanne Sundførs „blómi“ ist ein mutiger Versuch, sich vom Mainstream und allzu eingefahrenen Hörgewohnheiten entfernen zu wollen. Ein Versuch, der die preisgekrönte Songwriterin durchaus ein paar Fans kosten dürfte, wenngleich vielleicht neue hinzukommen.
Was die dahinterliegende Intension betrifft, so will Susanne Sundfør mit ihrem sechsten Studioalbum „blómi“ (Norwegisch für „erblühen“) ein Gegengewicht zu der Dunkelheit schaffen, von der sie unsere moderne Gesellschaft bedroht sieht. „blómi“ zeigt, dass neben all dem Trübsinn, all dem Hass und der Verzweiflung, die uns tagtäglich begegnen, durchaus andere Möglichkeiten existieren, sich gegenüber der Zukunft, der Welt und den Menschen zu positionieren. Nämlich mit einem grundgesunden Optimismus. Der ist es auch, den die Norwegerin ihrer Tochter – der sie die LP gewidmet hat – als Haltung vermitteln möchte. Musikalisch tut sie das, indem sie sich wie schon beim letzten Album „Music For People In Trouble“ (2017) weiter von dem Sound wegbewegt, der einst zu ihrem internationalen Durchbruch geführt hatte. Jenen opulenten, fast orchestral anmutenden Synthesizer-Kompositionen, die von energetischen Beats angefacht und erschüttert wurden. Einzig bei Stücken wie „alyosha“ und „ashera’s song“ blitzt das elektrifizierte Vermächtnis von Erfolgsalben wie „The Brothel“ (2010), „The Silicone Veil“ (2012) oder „Ten Love Songs“ (2015) durch. Zumindest in Ansätzen. Hörer*innen, die die Musik von Susanne Sundfør genau dafür geliebt haben, dürfte „blómi“ möglicherweise enttäuschen. Denn die Platte ist stilistisch eine klare Weiterverfolgung der experimentellen Folk-Pfade, die sie mit dem Vorgänger zwar bereits erkundet, damals aber noch nicht derart konsequent beschritten hatte, wie sie es nun tut. Hinzukommt eine linguistisch-fundierte lyrische Annäherung an Themen wie die nordische Mythologie oder Sprache als Werkzeug menschlicher Kommunikation, was unter anderem in Auswüchsen wie einem deutschen mantra-artig dargebotenen Text (ṣānnu yārru lī) mündet. Begleitet wird der Gesang der 37-Jährigen von scheppernden Klavieren, Bläsern und organischen Trommeln. Mal zugänglicher, mal sperrig („orð vǫlu” und „orð hjartans”). Leichte Kost klingt anders!

GEWINNSPIEL
Wir verlosen ein Vinyl-Exemplar von „blómi“, das uns unsere Freunde von [PIAS] Germany zur Verfügung gestellt haben. Um zu gewinnen, könnt ihr wie folgt an der entsprechenden Verlosung teilnehmen.
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Teilnahmeschluss ist der kommende Sonntag, der 30.04.2023. Die Ermittlung des Gewinners erfolgt per Zufall. Unsere Preise verschicken wir nur innerhalb Deutschlands und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!
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