REVIEW: Liset Alea „Heart-Headed“

liset-aleaPassend zum Release von Nouvelle Vagues „I Could Be Happy“, das wir in der nächsten Woche noch ausgiebiger vorstellen werden, schieben auch die darauf zu hörenden Gastsängerinnen ihre Projekte an. Nach Mélanie Pain, die jüngst ihr neues Album „Parachute“ veröffentlichte, kommt nun Liset Alea mit „Heart-Headed“ geschmeidig um die Ecke stolziert. Produziert wurde das offiziell als Debüt bezeichnete Album der aus Havanna stammenden Sängerin von keinem Geringeren als Marc Collin höchstpersönlich – jenem französischen Produzenten, der eine Hälfte von Nouvelle Vague darstellt und hinter Erfolgsbands wie Hollywood, Mon Amour oder Bristol steckt.
„Heart-Headed“ mag zwar als eine Art Startpunkt für Aleas Solokarriere fungieren, doch ist die Kubanerin keineswegs mehr grün hinter den musikalischen Ohren. In den letzten zwanzig Jahren sezierte sie mit größter Freude das auditive Kulturgut ihrer Heimat, unterstützte erfolgreich Kollegen wie Alexkid, Yasmine Hamdan oder Elodie Frégé und brachte ein paar radiotaugliche Pop-Singles auf den Markt.

heart-headedTrotz leerer Versprechungen großer Musikbosse ging Liset Alea nie in die Knie. Dank der Unterstützung ihres langjährigen Vertrauten, Marc Collin, schafft sie es auf „Heart-Headed“, endlich das Potenzial zu entfesseln, das schon immer in ihr schlummerte. Die Platte ist das bis ins letzte Detail ausgereifte Debüt einer Grande Dame des Showbiz. Mit größter Leichtigkeit bewegt sich Alea zwischen Americana, Folk und Rock, verleiht dem Begriff Laszivität eine völlig neue Bedeutung und beweist, dass man schon mit seiner ersten LP gravierende Maßstäbe setzen kann. Maßstäbe hinsichtlich eines ebenso leidenschaftlich wie auf den Punkt gebrachten Songwritings und einer Instrumentierung, die im richtigen Moment die Stärken eines Songs herauszuarbeiten weiß. Vielfältig und doch stringent arbeitet sich Alea auf „Heart-Headed“ durch die eigene Vergangenheit und führt ihren Hörern die Unerschöpflichkeit menschlicher Erinnerungen vor Auge. Vom fesselnden Opener „Jerusalem“ bis hin zu dem begnadet-schönen „Going Home“, das Aufnahmefragmente der noch kindlichen Liset enthält, präsentiert uns Alea ein wahrhaft beeindruckendes Erstlingswerk.

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